Meldungsdatum: 11.04.2025

Kreistag beschließt Planung einer Förderschule in Hattingen

Der Kreistag des Ennepe-Ruhr-Kreises hat die Planung einer neuen Förderschule für Lern- und Entwicklungsstörungen beschlossen. Sie soll in Hattingen gebaut werden. Damit reagiert die Politik auf den stark gestiegenen Bedarf an Schulplätzen in diesem Bereich – innerhalb der letzten fünf Jahre hat sich die Zahl der betroffenen Kinder nahezu verdoppelt.

 

Zwei Varianten standen zur Auswahl: Die Planung eines kompakten Baukörpers für zwölf Klassen sowie eine größere Variante mit Platz für 16 Klassen. Entschieden hat sich die Kreispolitik für die größere Variante. Der Kostenrahmen beträgt nach derzeitigen Schätzungen etwa 34,5 Millionen Euro. Beschlossen wurde zunächst die Bereitstellung von Planungsmitteln in Höhe von 773.000 Euro.

 

Als möglichen Standort des Neubaus nennt die Beschlussvorlage der Kreisverwaltung eine freie Fläche an der Lindstockstraße gegenüber dem Schulzentrum Holthausen in Hattingen. Diese befindet sich im Eigentum der Stadt. Im Rathaus liegt zudem die baurechtliche Planungshoheit. Den Einstieg in das Vorhaben soll die Kreisverwaltung jetzt gemeinsam mit Hattingen zügig vorantreiben. Vorgesehen ist ein zweistöckiges Gebäude, das neben Klassenräumen offene Lernlandschaften und Fachräume bietet. Mit dem Baubeginn kann nach derzeitiger Kenntnis in 2028 gerechnet werden.

 

Der neue Standort in Hattingen soll nicht nur die bestehenden Förderschulen in Witten und Gevelsberg spürbar entlasten, sondern auch die Schulwege für viele Kinder und Familien deutlich verkürzen. Gleichzeitig ist der Neubau ein zentraler Baustein eines umfassenden Schulentwicklungsprozesses, mit dem der Ennepe-Ruhr-Kreis auf aktuelle und künftige Herausforderungen in der sonderpädagogischen Förderung reagiert.

 

Besonders bedeutend: Mit dem neuen Angebot wird erstmals wieder eine öffentliche Förderschule mit dem Schwerpunkt „emotionale und soziale Entwicklung“ in der Sekundarstufe I im Kreisgebiet geschaffen – bislang existiert dafür lediglich eine Schule in privater Trägerschaft (Ev. Stiftung Loher Nocken in Ennepetal). Gleichzeitig stärkt das Projekt die Wahlmöglichkeiten der Eltern und schafft mehr individuelle Bildungswege für Kinder mit besonderem Unterstützungsbedarf.

Pressekontakt: Lisa Radtke