07.03.2023 - Stadt Borken
„Trauma Pädagogik“ mit Dozent Dr. phil. Jan Volmer
Fortbildung für Mitarbeitende vom Jugendwerk Borken e. V.
Insbesondere in Zeiten großer Flüchtlingswellen spielt die Trauma Pädagogik eine wichtige Rolle. Aus diesem Grund haben sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom Jugendwerk Borken e. V. im Bereich „Trauma Pädagogik“ einen ganzen Tag im Jugendhaus Borken fortgebildet.
Dozent Dr. phil. Jan Volmer aus Essen ist selbstständig tätig als Systemischer Paar- und Familientherapeut (SG), Systemischer Supervisor und Coach (DGSF) und Psychomotorik-Therapeut (AkP) und hat zwei Bücher veröffentlicht. Ein Buch hat den Titel „Bewegt ins Gleichgewicht. Misshandelte und missbrauchte Jungen in psychomotorischer Therapie“.
Im Rahmen der Schulung im Jugendhaus Borken hat Herr Dr. Volmer den Zusammenhang zwischen traumatischen Erfahrungen und traumareaktiven Verhaltensweisen verdeutlicht, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Lage zu versetzen, „hinter“ die vordergründige Symptomatik zu schauen und sich einen entsprechend ganzheitlichen Blick auf die Betroffenen zu verschaffen.
Die Kenntnis dieser Zusammenhänge ist wichtig, da die Traumatisierten andernfalls „zu machen“ und sich auf keine echte Zusammenarbeit einlassen. Der Veränderungswille der Helfenden wird nach Aussage von Herrn Dr. Volmer als Eingriff in die Integrität erlebt und im Kern abgewehrt. Das Mandat, traumatisierten Kindern und Jugendlichen zu helfen, kann daher nur eine Person erhalten, von der sich diese jungen Menschen verstanden fühlen.
Gleichzeitig bedeutet „Verstehen“ nicht „Akzeptieren“ und schon gar nicht „gutheißen“. Traumatisierte Menschen neigen zu einem selbstdestruktiven Umgang und / oder dazu, die erlittene Gewalt gegen andere zu richten. Ein solches „traumareaktives“ Verhalten braucht Konfrontation und liebevolle Begrenzung.
Die Kunst in der Arbeit mit traumatisierten Menschen liegt darin, den Spagat zwischen der Anerkennung ihrer Not / ihrer schmerzvollen Erfahrungen auf der einen und der Begrenzung ihrer dysfunktionalen traumareaktiven Verhaltensweisen zu leisten. Das ist zunächst eine Frage von Wissen und Haltung, erst dann eine Frage der Methodik.
Mira Kamps und Henning Lütjann, pädagogische Leitung des Jugendwerks Borken e. V., äußern sich begeistert: „Die Fortbildung war für die Mitarbeitenden ein voller Erfolg und hat das Verständnis für traumatisierte Menschen erweitert.“
Kontaktdaten:
Stadt Borken
Fachabteilung Kommunikation
Pressestelle:
Frau Julia Girnth
Im Piepershagen 17
46325 Borken
Telefon (02861) 939-106
Telefax (02861) 939-62-106
pressestelle@borken.de
Internet: https://www.borken.de/
Dieser Meldung sind folgende Medien beigefügt: